Stadien und Non-League Grounds in Bayern
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Deutsches Stadion, Nürnberg


Die Abmessungen des – von Albert Speer entworfenen – hufeisenförmigen Bauwerks auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg waren bewusst dahingehend angelegt, alle bislang bekannten Dimensionen zu sprengen und das größte Sportstadion der Welt zu werden. Das Stadion mit einem geplanten Fassungsvermögen von 405.000 Zuschauern wäre 800 Meter lang, 450 Meter breit und über 100 Meter hoch.

Hitler beharrte darauf, dass nach den Olympischen Spielen 1936 in Berlin zukünftig alle Spiele im geplanten Deutschen Stadion stattfinden sollten. Seiner Ansicht nach hätte nach einem Sieg im Zweiten Weltkrieg die unterworfene Welt keine andere Wahl gehabt hätte, als deren Athleten alle vier Jahre zu den Olympischen Spielen nach Deutschland zu schicken.


Um die optimale Anordnung der Reihen auszutesten, wurde 1937 bis 1939 auf einem Hang im Hirschbachtal in der Oberpfalz auf dem Hohen Berg ein Teilmodell dreier Tribünenterrassen des Deutschen Stadions im Originalmaßstab von bis zu 400 Arbeitern errichtet. Es bestand auf jeweils fünf Rängen, die mit unterschiedlichen Neigungswinkeln ausgeführt wurden, um die optimalen Sichtverhältnisse festzustellen. Dieses Teilmodell in Größe eines Zehntels des in Nürnberg projektierten Stadions fasst insgesamt mehr als 42.000 Sitzplätze.
Die Stelle bei Oberklausen war für dieses Projekt bewusst ausgewählt worden, weil der Berghang die gleichen Neigungswinkel aufwies wie die geplanten Zuschauerränge
Dieses Modell bestand auf Betonblöcken, auf denen Holzaufbauten mit den Rängen standen. Nach 1945 wurden die Holzaufbauten auf Forderung der US-Militärregierung entfernt. Die Betonfundamente (seit 2002 unter Denkmalschutz) existieren noch heute auf dem mit lichtem Kieferwald bewachsenen Hang.


Grundsteinlegung für das Deutsche Stadion war am 9. September 1937 durch Hitler. Die Fertigstellung war für 1945 geplant. Die Ausschachtungsarbeiten für die hufeisenförmige Baugrube wurde 1938 begonnen und bereits ein Jahr später wieder aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges wieder eingestellt. Die riesige Fundamentausschachtung füllte sich in der Folgezeit mit Grundwasser und aus dem größenwahnsinnigen Projekt entstand der Silbersee als sechste und jüngste Wasserfläche im Dutzendteichgebiet in Nürnberg.




 
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